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Feldbahnen
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Die meisten der beschriebenen Einsatzmöglichkeiten finden sich auch im Münsterland wieder: Die weitverbreiteten Ziegeleien des Münsterlandes erforderten Feldbahnen zum Lehmtransport von der Grube zum Ziegelwerk. Der Torfabbau im Norden des Münsterlandes (Gronau, Recke, Neuenkirchen) und im Emsland setzte Feldbahnen zwischen Torfgewinnung und Torfverarbeitung im Werk ein. Der Kies- und Sandtransport zwischen "Baggersee" und Verladung waren ebenfalls eine Domäne der Feldbahnen. Im untertägigen Steinkohlebergbau wurden Grubenbahnen für den Transport von Kohle, Arbeitsmaterial und Bergleuten eingesetzt. Viele große Bauvorhaben im Münsterland, z.B. die Autobahn Osnabrück-Münster, der Dortmund-Ems-Kanal und der Eisenbahntunnel Lengerich wären ohne Feldbahnen als Transportmittel für den Erdaushub undenkbar gewesen.

Ihre Blütezeit erlebten die Feldbahnen in der Zeit von 1930 bis 1955. Besonders die technische Serienreife von Lastkraftwagen in Verbindung mit exzessivem Straßenbau leiteten in den 50er Jahren einen kontinuierlichen Untergang der Feldbahnen ein. Nur wenige Betriebe, vornehmlich in der emsländischen Torfwirtschaft und im Steinkohlenbergbau des Ruhrgebietes, setzen heute noch Feld- und Grubenbahnen ein.

Im Münsterland wurde auch fortschrittliche Feldbahntechnologie entwickelt: Die Rheiner Maschinenfabrik Windhoff AG beeinflusste in den Jahren 1920 bis 1955 mit fortschrittlichen Konstruktionen maßgeblich die technische Entwicklung der Lokomotivbaus. Mit eigens entwickelten und produzierten Lokomotivmotoren und -getrieben setze Windhoff bemerkenswerte Impulse beim Bau von normal- und schmalspurigen Motorlokomotiven. Erst mit dem allgemeinen Verschwinden der Feldbahnen in den 50er Jahren stellte Windhoff nach über 600 gebauten Feld- und Rangierlokomotiven die Lokomotivfertigung ein.

Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH, Rheine

Windhoff-Lokomotiven bei Jens Merte

Klasmann-Torfgaslok

1942 lieferte Windhoff 2 baugleiche Torfgaslokomotiven an das Torfwerk Klasmann in Groß Hesepe/ Emsland. Die Lok Nr. 831 befindet sich heute im Münsterländischen Feldbahnmuseum. Um 1945. (Foto: Slg. Niedersächsische Landesbildstelle)